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„ Selma Meerbaum-Eisinger“

24 Oktober @ 19:00 22:00

Literarisches Konzert mit Liedern nach ihren Gedichten „Blütenlese“:

Selma Merbaum – „Ich möchte leben“

Anne Petrossow (Gesang), Julia Reingardt (Klavier) und Peter Will (Moderation und Rezitation) bieten eine Auswahl aus den Gedichten Selma Merbaums bzw. deren Vertonungen dar und führen in das Leben des Mädchens ein, das nicht älter als 18 Jahre werden durfte. Dabei bildet insbesondere die ergreifende Geschichte der Rettung der Gedichte einen Schwerpunkt ihres Programms.

Selma Merbaum (auch: Meerbaum-Eisinger nach ihrem Stiefvater) wurde am 15.8.1924 in Czernowitz geboren. Schon sehr früh las sie Gedichte von Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Klabund, Paul Verlaine und R. Tagore. Ab 1939 begann sie, eigene Gedichte zu schreiben und aus dem Französischen, Rumänischen und Jiddischen zu übersetzen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Familie Eisinger gezwungen, im Ghetto der Stadt Czernowitz zu leben. 1942 wurde die Familie (wie Paul Celans Eltern und alle anderen Juden in Czernowitz) von den Rumänen in das rumänische Arbeitslager Michailowka in Transnistrien (Ukraine) deportiert. Dort starb Selma Meerbaum-Eisinger am 16.12.1942 an Flecktyphus.

Ihr Werk „Blütenlese“ enthält 57 Gedichte. Es ist ein von Selma mit Bleistift handgeschriebenes, ihrem ein Jahr älteren Freund Lejser Fichman, ihrer großen Liebe, gewidmetes Album. Dieses wurde von Fichman während des Krieges einer Freundin Selmas übergeben, durch die es nach Israel gelangte. Dort wurden die Gedichte erstmals als Privatdruck veröffentlicht. Fichman war auf der Flucht nach Palästina umgekommen. Nachdem von Bukarest aus 1968 ein Gedicht nach Ostberlin zur Veröffentlichung gelangte und 1976 einen Privatdruck in Israel initiierte, erfolgte die eigentliche Entdeckung Selma Merbaums erst im Jahre 1980 durch die Veröffentlichung ihrer Gedichte in Deutschland unter dem Titel „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“. Bei den überlieferten Gedichten handelt es sich vorwiegend um impressionistische Liebes- und Naturlyrik, geprägt von tiefer Melancholie und von erstaunlicher Stilsicherheit. Hilde Domin gestand einmal, die Gedichte Selma Meerbaum-Eisingers, die so rein, so schön, so hell und so bedroht seien, weinend vor Aufregung gelesen zu haben. Das schmale Werk der mit achtzehn Jahren ermordeten Autorin gehört neben den Gedichten Rose Ausländers und Paul Celans, mit dem sie einen gemeinsamen Urgroßvater hatte, zum großen literarischen Erbe der ausgelöschten deutsch-jüdischen Kultur der Bukowina.

Peter Will, Rezitation und Moderation, Hofgeismar,

Anne Petrossow, Gesang, und Julia Reingardt, Klavier, Kassel

Soziale ‚HUTKASSE‘

Soziale Hutkasse

Projektgruppe DAsein

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Galerie GLASHAUS

Welferoder Str. 23
Homberg (Efze), 34576
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