Jahresprogramm 2025
Samstag, 22.3. und Sonntag, 23.3., jeweils 11 bis 17 Uhr
Frühlings-Markt kleiner Preise für Werke der ‚Bildenden Kunst‘ und des ‚Kunsthandwerks‘:
„KUNST floh MARKT“
Nach erfolgreicher Einführung der Kooperationsveranstaltung im vorigen Jahr, starten
die HKR-Projektgruppen in 2025 mit einem Frühlings-Markt unter dem Schwerpunkt
schöne Dinge für Haus und Garten.
Diese künstlerischen Unikate und Manufakturarbeiten aus dem Bereich der angewandten Kunst umfassen Skulpturen aus Ton, Bronze-Kleinplastiken für Haus und Büro, Gartenplastiken und Wasserspeier aus Messing, sowie Figuren aus italienischem Carrara-Marmorguss.
Neben Werken der bildenden Kunst, wie Malerei und Grafik, umfasst die breite Markt-Palette auch Bücher, Kunstkarten, Fotografien und einiges mehr.
Lassen Sie sich überraschen von den Arbeiten der Künstler*innen aus Homberg und der Region.
Kostenlose Parkplätze sind ausgewiesen an der „Kindertagesstätte Osterbach“ und in der „August-Vilmar-Straße“, im Bereich „JYSK-Bettenlager“.
Veranstalter im „Kunst + Kultur GLASHAUS“ sind die
Projektgruppen „Bildende Kunst“ und „DAsein“ im Homberger Kulturring e.V.
Freitag, 28.3., 19 Uhr
Vortragsreihe ‚Die Welt der Viren und Mikroorganismen‘ zum Thema:
„Viren“
Helge-Wolfgang Michel wurde in der COVID-19-Pandemie gebeten, ein Buch zu schreiben und die wichtigsten Fragen zu beantworten, aber auch das derzeitige Wissen wiederzugeben.
Im ersten von drei getrennten Vorträgen wird er erklären, was ein Virus ist und ob es ein Mikroorganismus ist. Warum so ein einfach gebautes Gebilde so eine immense globale Katastrophe auslösen kann. Wie ein Virus aufgebaut ist, wie es zur Vermehrung und zur Infektion von befallenen Organismen kommen kann, wie und wann die Viren ursprünglich entstanden sind. Weiter warum Viren sich so schnell verändern können. Was ein Virion, ein Virusoid, ein Satelliten-Virus und ein Prion ist.
Zum Ende des ersten Vortrags wird er aus seinem Buch „Die Welt der Viren und Mikroorganismen“ den Abschnitt „Pandemie 1918-1919 ‚Spanische Grippe‘ mit Influenza-A-Virus (Subtyp H1N1)“ vorlesen und danach noch Ihre Fragen beantworten.
Die weiteren Vorträge werden am Freitag, 9. Mai 2025, über die Bakterien und am Freitag, 11. Juli 2025, über die Archaeen, Algen, Pilze sowie Protozoen stattfinden.
Referent Helge-Wolfgang Michel, Homberg
Freitag, 11.4., 19 Uhr
LebensARTkonzerte
Ein ganz besonderer Musikabend in Bild und Ton:
„Mit Simon and Garfunkel zum Klang der Stille“
Paul Simon und Art Garfunkel wollten es schon Ende der Fünfziger Jahre wissen: Noch unter dem Namen „Tom & Jerry“ veröffentlichten sie ihre Single „Hey, Schoolgirl“, die sich immerhin 150.000 Mal verkaufte. Der große Erfolg kam aber erst 1964, als man unter dem Namen „Simon & Garfunkel“ eine neue Richtung einschlug: Anspruchsvolle Singer/Songwritermusik aus der Feder von Paul Simon, vorgetragen mit betörend schönem zweistimmigen Gesang. Die Stimmen harmonierten wie bei keinem anderen Duo. Mit „Bridge over troubled Water“, „The Boxer“, „Cecilia“ und „The Sound of Silence“ gelangen ihnen echte Klassiker. Mit dem Erfolgsfilm „Die Reifeprüfung“ (1968) mit Dustin Hoffman, zu dem sie die Musik beisteuerten, erreichten sie Kultstatus, der durch ihr legendäres Konzert im Central Park 1981 untermauert wurde. Beide feierten auch als Solisten erfolge, wobei insbesondere Paul Simons Werke durch hohes Niveau bestachen. Unter dem Namen „Garfunkel & Garfunkel“ singt Garfunkel inzwischen mit seinem Sohn.
Dr. Lothar Jahn, Musikwissenschaftler und freiberuflicher Kulturmanager, Musiker und Vortragsreisender, Hofgeismar
Soziale ‚HUTKASSE‘
„cafe endlich“
Eingeleitet mit einem Impuls können Lebensgeschichten erzählt werden.
Ein Austausch in Verbindung mit der ‚TrauerWEGbegleitung‘ in der Trägerschaft der
Kath. Kirchengemeinde Christus Epheta, Homberg.
Leitung und Impuls Christine Foerster, Homberg
Kostenfrei und konfessionsübergreifend – eine Anmeldung wird erbeten.
Freitag, 25.4., 19 Uhr
Vortrag mit anschließender Diskussion:
„Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“
Vom Gedenken und Vergessen
„Ohne Erinnerung gibt es keine Kultur. Ohne Erinnerung gäbe es keine Zivilisation, keine Gesellschaft, keine Zukunft“, schrieb der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel.
Eine oft zitierte Weisheit besagt: „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“ Sie sichert unser Leben. Nicht einmal der Alltag wäre ohne sie zu bewältigen. Erinnerungen geben uns Identität. Sie entstehen durch Sprache, durch Erzählungen und durch den Austausch mit anderen Menschen. So hat Erinnerung auch eine soziale Komponente. Gemeinsames Gedenken, kollektives Erinnern stabilisiert eine Gesellschaft, in den Erinnerungen einer Familie an ihre Vorfahren oder als kulturelles Gedächtnis, das sowohl materielle Gegenstände aus Architektur, Kunst und Literatur als auch historische Ereignisse, Wissenschaften, Religion und Philosophie aus größeren Zeiträumen umspannt. In keinem Fall jedoch ist das Erinnerte ein für allemal festgeschrieben, es kann immer wieder neu erzählt, gedeutet und verändert – oder aber ganz vergessen werden. Denn das Gedächtnis ist nicht ein statischer Speicher, ständig werden neuronale Netzwerke aktiviert. Erinnerungen sind daher auch abhängig von der Situation, in der sich jemand erinnert, und sie sind umso deutlicher, je mehr das Erinnerte mit Emotionen verbunden war oder ist. Das kann belasten und überfordern, so dass Vergessen – nicht aber Vergessenwollen oder Verdrängen – auch heilsam sein kann.
Referent Dr. Hans-Joachim Simm, Frielendorf
Freitag, 9.5., 19 Uhr
Vortragsreihe ‚Die Welt der Viren und Mikroorganismen‘ zum Thema:
„Bakterien“
Helge-Wolfgang Michel, der das Buch „Die Welt der Viren und Mikroorganismen“ schrieb, geht im 2. Teil seiner Vortragsreihe auf die Bakterien und deren Bedeutung ein.
In diesem zweiten von drei getrennten Vorträgen wird er den Fragestellungen nachgehen, was ein Mikroorganismus ist und welche Sonderstellung die zellkernlosen Bakterien einnehmen. Wann diese entstanden sind und warum ohne diese keine komplexer gebauten Organismen wie Pflanzen, Tiere und der Mensch sich hätten entwickeln können. Wie ein Bakterium aufgebaut ist und unter welchen extremen Bedingungen sie leben und wie dies möglich ist. Wie es sich teilt und wie es zu bakteriellen Infektionen kommen kann sowie die bedeutendsten pathogenen Vertreter.
Zum Ende des zweiten Vortrags wird der Autor aus seinem Buch „Die Welt der Viren und Mikroorganismen“ den Abschnitt „Pestpandemien und -epidemien durch Yersinia pestis“ vorlesen und danach noch gerne Ihre Fragen beantworten.
Der abschließende 3. Vortrag wird am Freitag, 11. Juli 2025, die Archaeen, Algen, Pilze und Protozoen behandeln.
Referent Helge-Wolfgang Michel, Homberg
Freitag, 23.5., 19 Uhr
Ein Abend mit barocker Polyphonie, arabischen Klängen, brasilianischem Flair und spanischer Leidenschaft:
„Moderne und klassische Kompositionen für vier Gitarren“
Das Cassalla Gitarrenquartett präsentiert ein breit-gefächertes Repertoire mit Musik aus verschiedenen Zeiten und Ländern. Neben Arrangements barocker und klassisch-romantischer Werke aus Mitteleuropa umfasst das Programm moderne Kompositionen für vier Gitarren aus unterschiedlichen Teilen der Erde. Einflüsse verschiedener regionaler Musiktraditionen verleihen dem Konzert musikalische und klangliche Vielfalt.
Im aktuellen Programm werden Werke u.a. von Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Roland Dyens, Egberto Gismonti, Manuel de Falla, Gabriel Faure, Jürg Kindle und Hermann Beuchert dargeboten.
Mit ihrem einfühlsamen, dynamischen und klanglich ausgewogenen Spiel, mit Virtuosität und Gefühl entführen die Musiker die Zuhörer mit ihren Klängen in verschiedene Welten.
„Cassalla Gitarrenquartett“ aus Kassel: Anja Gerschewsky, Markus Bartke, Jörg Schmidt und Hermann Beuchert.
Soziale ‚HUTKASSE‘
Freitag, 13.6., 19 Uhr
Informations- und Diskussionsforum ‚ZUKUNFTSWERKSTATT‘ zum Thema:
„Energie“ – unser Motor
Ohne Energie gäbe es auf dieser Erde kein Leben. Nur was ist die Energie und wie erzeugen wir sie?
In dem Vortrag von Herrn Dipl.-Ing. Peter Capitain werden die physikalischen und chemischen Formen der Energie anhand von Beispielen erklärt. Die verschiedenen Formen der Energieerzeugung haben über die Zeit die Menschheit und unsere Umwelt geprägt.
Die Geschichte von der erneuerbaren über die fossile zurück zur erneuerbaren Energie.
Aktuell wird am Beispiel für Deutschland unser jetziger Energiefluss erläutert.
Die heutige Form der Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen hat uns den Klimawandel gebracht. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es für die Zukunft und welche Lösungen führen uns in die Sackgasse.
Was kosten uns heute die einzelnen Formen der Energieerzeugung und was erwartet uns für die Zukunft. Anhand von einigen praktischen Beispielen aus unserem heutigen Leben wird unsere Zukunft der nachhaltigen Energienutzung aufgezeigt.
Referent Peter Capitain, Homberg
Mittwoch, 25.6., 16 – 18 Uhr
Offenes Café im GLASHAUS:
„cafe endlich“
Eingeleitet mit einem Impuls können Lebensgeschichten erzählt werden.
Ein Austausch in Verbindung mit der ‚TrauerWEGbegleitung‘ in der Trägerschaft der
Kath. Kirchengemeinde Christus Epheta, Homberg.
Leitung und Impuls Christine Foerster, Homberg
Kostenfrei und konfessionsübergreifend – eine Anmeldung wird erbeten.
Freitag, 27.6., 19 Uhr
LebensARTkonzerte
Ein ganz besonderer Musikabend in Bild und Ton:
„With a little help from… Joe Cocker“
In der Klangreise geht es um den einzigartigen Rock-Sänger Joe Cocker, der mit seinem Auftritt in Woodstock das Lebensgefühl einer ganzen Generation auf den Punkt gebracht hat. Seine Version des Beatles-Hits „With a little help from my friends“ voll Schmerz, aber auch Hoffnung, machte ihn zum Weltstar. Bis zu seinem Tod im Jahr 2014 gelang es ihm immer wieder, bekannten Songs durch seine gefühlvolle Interpretation ganz neue Seiten abzugewinnen. Sein Duett mit Jennifer Warnes „Up where we belong“ wurde zudem als Filmsong mit einem Oscar gekrönt. Die Klangreise blickt zurück auf die Höhe- und Tiefpunkte des großartigen Sängers, der immer wieder auch Abstürze erlebt hat und sich in den letzten beiden Jahrzehnten seiner Karriere zu einer Art „Elder Statesment“ der Rockmusik entwickelte.
An diesem Abend ist auch Michael Dippel, der „nordhessische Joe Cocker“, bekannt durch seine Band Chip’n’Steel mit ein paar stilechten Versionen von Cocker-Songs live dabei!
Dr. Lothar Jahn, Musikwissenschaftler und freiberuflicher Kulturmanager, Musiker und Vortragsreisender, Hofgeismar, mit Michael Dippel, Musiker, Homberg
Soziale ‚HUTKASSE‘
Freitag, 11.7., 19 Uhr
Vortragsreihe ‚Die Welt der Viren und Mikroorganismen‘ zum Thema:
„Archaeen, Algen, Pilze sowie Protozoen“
Helge-Wolfgang Michel, der das Buch „Die Welt der Viren und Mikroorganismen“ schrieb, behandelt im 3. Teil seiner Vortragsreihe die Archaeen, einzelligen Algen und Pilze sowie Protozoen und deren Bedeutung.
In diesem letzten von drei getrennten Vorträgen wird er den Fragestellungen nachgehen, was die Archaeen, einzelligen Algen und Pilze sowie Protozoen sind und für diese Reihe von den zellkernlosen Archaeen bis zu den ausdifferenzierten zellkernhaltigen Protozoen Antworten geben, wann diese entstanden sind und welche Besonderheiten diese heterogene Gruppe von extremophilen Vertreter mit hoher Diversität und ihre Bedeutung sowohl als Symbionten als auch pathogene Parasiten aufweisen. Wie Vertreter dieser 4 Mikroorganismen-Gruppe aufgebaut sind und unter welchen extremen Bedingungen sie leben und wie dies realisiert ist. Wie sie sich vermehren und zu welchen Infektionen es durch Vertreter dieser Mikroorganismen beim Menschen kommen kann, aber auch welche symbiontischen Leistungen durch andere Vertreter dieser Gruppe als Würdigung zu sehen sind.
Zum Ende des letzten Vortrags wird der Autor aus seinem Buch „Die Welt der Viren und Mikroorganismen“ den Abschnitt „Malariainfektion durch 5 Arten der Gattung Plasmodium“ vorlesen.
Ein kurzes Fazit über die Viren und Mikroorganismen wird nach der Lesung noch vom Vortragenden abschließend gegeben werden und danach wird er noch gerne Ihre Fragen beantworten.
Referent Helge-Wolfgang Michel, Homberg
Samstag, 26.7., 19 Uhr
LebensARTkonzerte
Klappstuhlkonzert in der puren Natur des Aktionsgartens GRÜNE BRÜCKE –
witterungsbedingter Wechsel ins GLASHAUS möglich:
Ein Abend voller Vokalklänge:
„Die Welt ist bunt“
VocaYou, A-capella-Band aus Berlin
„VocaYou“ (Miriam, Sylvia, Jenny, Jonas und Eugen – fünf Sänger:innen aus Berlin und Potsdam) gestalten unter dem Motto „Die Welt ist bunt!“ ihre musikalische Welt so vielfältig, wie sie das Leben begreifen. Zwischen bekannte Jazz- und Popmelodien mischen sich Singer-Songwriter-Musik und Lieder aus verschiedenen Kulturen und Sprachen. Dieses Ensemble passt in keine Schublade – und will auch in keine passen! „Die Welt ist bunt“ und das macht sie so besonders!
VocaYou, Berlin
Soziale ‚HUTKASSE‘
Freitag, 22.8., 19 Uhr
Informations- und Diskussionsforum ‚ZUKUNFTSWERKSTATT‘ zum Thema:
„Die KI textet und philosophiert, Dokumentation und Kritik“
Ein Vortrag mit Buchpräsentation.
Zunächst wird Dr. Bauer Ergebnisse der gleichnamigen Publikation vorstellen:
ChatGPT hat nach entsprechenden Anweisungen in 43 Episoden Texte zu Leben und Wirken des Mathematikers John von Neumann (1903-1957) erstellt. Des Weiteren hat ChatGPT dazu Prompts zur Generierung von Bildern mit Midjourney formuliert.
Außerdem philosophiert ChatGPT in einem Dialog über Martin Heidegger (1889-1976), wobei ChatGPT auch die eigene Rolle als Künstliche Intelligenz im Unterschied zum menschlichen Sein reflektiert.
Anschließend wird Prof. Dr. Wolski auf kritische Aspekte der Ergebnisdarstellungen und auf die Funktionsweise von KI-Programmen eingehen.
Referenten Dr. Hans-Joachim Bauer, Göttingen und Prof. Dr. Werner Wolski, Paderborn
Freitag, 5.9., 19 Uhr
LebensARTkonzerte
Klappstuhlkonzert in der puren Natur des Aktionsgartens GRÜNE BRÜCKE
Kult-Band, Kult-Abend:
„Talkin‘ ‘Bout My Generation“
Ist das Motto dieses Konzerts und führt uns zurück in die Zeit der Musik, die in den 60gern und 70gern als Beat bezeichnet wurde und schlägt den Bogen bis zu den Evergreens der Rockmusik. Michael Dippel und Jürgen Bock führen mit ihren gemeinsam Musizierenden durch diese bewegte Zeit, als Beat noch „die sprachlose Opposition“ (Dieter Baacke, 1968) genannt wurde.
Die verschiedenen Spielarten der heute als Rock zusammengefassten Musik werden kraftvoll und mit Authentizität dargeboten und versprechen einen Abend voller Begeisterung und Unterhaltung.
Chip n‘ Steel, Homberg
Eintritt über ‚Tickettoaster‘ des HKR
Freitag, 19.9., 19 Uhr
Informations- und Diskussionsforum ‚ZUKUNFTSWERKSTATT‘ zum Thema:
„Perspektiven für Homberg – in Stadtentwicklung, Kultur und Kunst“ Dr. Rico Ritz im Homberger GLASHAUS für Kunst und Kultur
Homberg hat eine bedeutende Geschichte, wie gerade in diesem Jahr deutlich wird mit dem Jubiläum etwa der Homberger Synode oder des Homberger „Weltbürgers“ v. Staden.
Beides hat die Stadt mitgeprägt – und wird mit entsprechenden Veranstaltungen in Erinnerung gerufen.
Wie aber wird die zukünftige Entwicklung und Bedeutung der Stadt aussehen?
Welche Projekte und Vorhaben gibt es, die in die Zukunft weisen?
Neben der allgemeinen Stadtentwicklung sind dabei besonders Kunst und Kultur gefragt,
die dazu beitragen können, diese malerische Fachwerkstatt weiterhin lebenswert und attraktiv zu gestalten. Welche Potentiale, Pläne und Visionen gibt es, wo liegen Grenzen?
Bürgermeister Dr. Nico Ritz, zugleich Vorsitzender des Homberger Kulturrings, wird dazu informieren, Zukunftsperspektiven entwickeln und zur Diskussion und zum Ideenaustausch zur Verfügung stehen
Impulsvortrag Dr. Nico Ritz, Homberg – Moderation Bernhard Böttge, Rabenau
Freitag, 10.10., 19 Uhr
Vortrag mit anschließender Diskussion:
„Die Heimat hat mir Treue nicht gehalten“
Der vergessene Dichter Max Herrmann-Neiße
In der Gewissheit, daß dieses Land ihn nicht länger dulden werde, ging Max Herrmann unmittelbar nach dem Reichstagsbrand 1933 ins Exil nach England. Auch seine Bücher wurden – wie die vieler anderer Schriftsteller – ein paar Monate später verbrannt. Gleichwohl blieb er Deutschland zeitlebens verbunden („Die Heimat hat mir Treue nicht gehalten … der ich ihr trotzdem treu geblieben bin“).
1886 in der oberschlesischen Stadt Neiße geboren – den Namen der Heimatstadt fügte er später seinem Nachnamen hinzu –, empfand er sich bereits früh als Außenseiter. Er war von verwachsener Gestalt mit einem großen markanten Kopf; so haben ihn Zeitgenossen porträtiert.
1917 verließ er die Provinz und ging nach Berlin, wo er rasch erfolgreich wurde; in den zwanziger Jahren war er einer der bekanntesten Literaten der Hauptstadt. 1938 wurde er aus Deutschland ausgebürgert und beantragte die britische Staatsbürgerschaft, jedoch ohne Erfolg.
Er gehörte nicht dazu, in Deutschland nicht und nicht in England. Bei seinem Tod 1941 war er längst in Vergessenheit geraten. Sie sollte bis in die siebziger Jahre anhalten; erst Anfang der achtziger Jahre wurde sein Werk neu entdeckt. Stefan Zweig nannte seine Gedichte „die schönsten vielleicht, die seit Heinrich Heine im Exil geschrieben wurden“. Heimatlosigkeit war das Thema seines Schreibens. Zu ihr verurteilt, bewahrte er sich dennoch die Achtung vor den Menschen.
Referent Dr. Hans-Joachim Simm, Frielendorf
Mittwoch, 15.10., 16 – 18 Uhr
Offenes Café im GLASHAUS:
„cafe endlich“
Eingeleitet mit einem Impuls können Lebensgeschichten erzählt werden.
Ein Austausch in Verbindung mit der ‚TrauerWEGbegleitung‘ in der Trägerschaft der
Kath. Kirchengemeinde Christus Epheta, Homberg.
Leitung und Impuls Christine Foerster, Homberg
Kostenfrei und konfessionsübergreifend – eine Anmeldung wird erbeten.
Freitag, 24.10., 19 Uhr
LebensARTkonzerte
Literarisches Konzert mit Liedern nach ihren Gedichten „Blütenlese“:
Selma Merbaum – „Ich möchte leben“
Anne Petrossow (Gesang), Julia Reingardt (Klavier) und Peter Will (Moderation und Rezitation) bieten eine Auswahl aus den Gedichten Selma Merbaums bzw. deren Vertonungen dar und führen in das Leben des Mädchens ein, das nicht älter als 18 Jahre werden durfte. Dabei bildet insbesondere die ergreifende Geschichte der Rettung der Gedichte einen Schwerpunkt ihres Programms.
Selma Merbaum (auch: Meerbaum-Eisinger nach ihrem Stiefvater) wurde am 15.8.1924 in Czernowitz geboren. Schon sehr früh las sie Gedichte von Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Klabund, Paul Verlaine und R. Tagore. Ab 1939 begann sie, eigene Gedichte zu schreiben und aus dem Französischen, Rumänischen und Jiddischen zu übersetzen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Familie Eisinger gezwungen, im Ghetto der Stadt Czernowitz zu leben. 1942 wurde die Familie (wie Paul Celans Eltern und alle anderen Juden
in Czernowitz) von den Rumänen in das rumänische Arbeitslager Michailowka in Transnistrien (Ukraine) deportiert. Dort starb Selma Meerbaum-Eisinger am 16.12.1942 an Flecktyphus.
Ihr Werk „Blütenlese“ enthält 57 Gedichte. Es ist ein von Selma mit Bleistift handgeschriebenes, ihrem ein Jahr älteren Freund Lejser Fichman, ihrer großen Liebe, gewidmetes Album. Dieses wurde von Fichman während des Krieges einer Freundin Selmas übergeben, durch die es nach Israel gelangte. Dort wurden die Gedichte erstmals als Privatdruck veröffentlicht. Fichman war auf der Flucht nach Palästina umgekommen.
Nachdem von Bukarest aus 1968 ein Gedicht nach Ostberlin zur Veröffentlichung gelangte und 1976 einen Privatdruck in Israel initiierte, erfolgte die eigentliche Entdeckung Selma Merbaums erst im Jahre 1980 durch die Veröffentlichung ihrer Gedichte in Deutschland unter dem Titel „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“. Bei den überlieferten Gedichten handelt es sich vorwiegend um impressionistische Liebes- und Naturlyrik, geprägt von tiefer Melancholie und von erstaunlicher Stilsicherheit. Hilde Domin gestand einmal, die Gedichte Selma Meerbaum-Eisingers, die so rein, so schön, so hell und so bedroht seien, weinend vor Aufregung gelesen zu haben. Das schmale Werk der mit achtzehn Jahren ermordeten Autorin gehört neben den Gedichten Rose Ausländers und Paul Celans, mit dem sie einen gemeinsamen Urgroßvater hatte, zum großen literarischen Erbe der ausgelöschten deutsch-jüdischen Kultur der Bukowina.
Peter Will, Rezitation und Moderation, Hofgeismar,
Anne Petrossow, Gesang, und Julia Reingardt, Klavier, Kassel
Soziale ‚HUTKASSE‘